Die Geduld bei Grossanlässen wurde belohnt
Neben Urs Lehmann ist Peter Müller einer der wenigen Skirennfahrer, die Weltmeister wurden und nicht aus einer Bergregion stammen; geboren ist er in Adliswil im Kanton Zürich.
Mit dem Skifahren hatte er schon im Alter von zwei Jahren begonnen, und im Jahr 1975 gab er im Europacup sein internationales Debüt. Wie die meisten Jungen war er zuerst auf die technischen Disziplinen fokussiert, erkannte jedoch schnell sein Talent für die Abfahrt, die seine Paradedisziplin werden sollte.
Diese Fähigkeiten stellte er schon am 15. Januar 1977 auf der Streif in Kitzbühel unter Beweis, als er direkt auf den zehnten Platz fuhr und sich somit seinen ersten Weltcuppunkt holte. Bereits ein Jahr später stiess er in Kitzbühel auf den fünften Rang vor und empfahl sich für die Weltmeisterschaft 1978 in Garmisch-Partenkirchen. Hier gelang es ihm, zeitgleich mit dem österreichischen Abfahrtskönig Franz Klammer auf dem fünften Platz zu landen. Am 1. Februar 1979 gewann Peter Müller mit der Abfahrt von Villars sein erstes Weltcup-Rennen. Die ganze Saison 1978/79 war mit vielen zweiten Rängen durch Spitzenplätze geprägt und so reichte es am Schluss für die kleine Kristallkugel des Abfahrtsweltcups. Peter Müller hatte den Durchbruch definitiv geschafft.
Krönung liess lange auf sich warten
An den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid verpasste Peter Müller den grossen Wurf nur knapp. Die Saison war äusserst erfolgreich verlaufen; Müller siegte unter anderem in der Abfahrt von Gröden und in der traditionsreichen Lauberhornabfahrt, sodass er letztendlich wieder den Abfahrts-Weltcup gewann. An den Olympischen Spielen musste sich Peter Müller jedoch mit dem vierten Platz in der Abfahrt zufriedengeben. Doch Müller zeigte schon in diesem Moment Standhaftigkeit und liess sich von einer so knapp verpassten Medaille nicht zurückwerfen. Nachdem Peter Müller in der Saison 1980/81 in der Abfahrts-Disziplinenwertung Dritter und im Gesamtweltcup Fünfter geworden war – und das ohne technische Disziplinen zu fahren –, stand mit der Weltmeisterschaft 1982 in Schladming das nächste Grossereignis an. Resultat: ein fünfter Platz in der Abfahrt. Zum Saisonende 1981/82 siegte er jedoch in Kanada und den USA gleich dreimal hintereinander und sicherte sich somit wieder souverän den Abfahrts-Weltcup. In der darauffolgenden Saison wurde der Super-G als neue Disziplin eingeführt und Peter Müller gewann das erste Rennen am 12. Dezember 1982; es war ein Schweizer Grosserfolg: Die besten fünf waren alle Schweizer.
An den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo gelang es Peter Müller nun, eine Medaille zu gewinnen. Nur dem Amerikaner Bill Johnson musste er sich mit 27 Hundertstelsekunden geschlagen geben. Entsprechendes Resultat: eine Silbermedaille in der Abfahrt. Peter Müller war sichtlich erfreut über diesen Erfolg – und an der Weltmeisterschaft 1985 in Bormio doppelte er gleich nach: Hier gelang es ihm wieder, eine Silbermedaille zu gewinnen – und so zählte auch Edelmetall an Weltmeisterschaften zu seinem Palmarès.